Förderung von Kindern/Jugendlichen mit FASD (vorgeburtlicher Alkoholschädigung)
Ein Mensch mit der Diagnose FASD durchlebt in allen Altersstufen Schwierigkeiten verschiedener Art. Der Umgang mit den von FASD betroffen Kindern/Jugendlichen ist für die Familie, das soziales Umfeld aber auch Institutionen wie Kindergarten und Schule oft eine große Herausforderung.
Viele Kinder und Jugendliche mit FASD zeigen ein stark herausforderndes Verhalten und Beeinträchtigungen der Exekutivfunktionen. Die Exekutivfunktionen sind eine Gruppe kognitiver Fähigkeiten, die für die Kontrolle und Selbstregulierung des Verhaltens erforderlich sind.
Sie erlauben einem, einen Aktionsplan
- zu erstellen,
- einzuhalten,
- zu kontrollieren,
- zu korrigieren und
- auszuführen.
Dies hilft, die alltäglichen Anforderungen erfolgreich und effizient auszuführen.
Eine Beeinträchtigung der Exekutivfunktionen führt im Alltag, aber auch insbesondere im Schulalltag und beim Lernen, zu großen Schwierigkeiten. Das Erlernte lässt sich nur bedingt auf andere Situationen übertragen. Sowohl für die betroffenen Kinder/Jugendlichen als auch für die Bezugspersonen scheint es ein unüberwindbarer Kreislauf zu sein. Erfolge, die das Kind/ der Jugendlicher zeigt, sind weder zuverlässig noch dauerhaft. Es besteht eine grosse Diskrepanz zwischen den augenscheinlichen kommunikativen Fähigkeiten eines Menschen mit FASD und den wirklichen Kompetenzen. (Abkarian 1992) Dies führt häufig zu einer Überforderung gerade im schulischen Bereich.
Menschen mit FASD benötigen klare Strukturen, die ihnen Sicherheit geben. Visualisierungen können helfen, immer wiederkehrende Abläufe zu veranschaulichen.
In meiner lerntherapeutischen Praxis möchte ich Kinder/Jugendliche mit FASD und deren Familien unterstützen, den Schulalltag und das häusliche Lernen zu organisieren. Strukturierungshilfen und Visualisierungen werden individuell mit dem Kind/Jugendlichen erarbeitet.
