Raum und Zeit für Entwicklung

Entspanntes Lernen mit allen Sinnen



Förderung bei Legasthenie

Legasthenie, auch Lese-Rechtschreib-Störung benannt, wird als spezifische Lernstörung im Bereich des Schriftspracherwerbs (Lesen und Schreiben) beschrieben. Sie ist unabhängig von der Intelligenz zu betrachten. Legasthenie hat genetische Ursachen, die Disposition hierzu ist also vererbbar. 

Sie ist keine Behinderung, sondern wird dem Bereich der Wahrnehmungsstörungen zugeordnet.

Legastheniker haben eine differenziertere Art der Wahrnehmung. Wir nehmen unsere Umwelt etwa zu 80% in Bildern wahr. Diese Dreidimensionalität läßt uns Bilder auch in der Erinnerung aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Wenn wir uns Buchstaben, Zahlen oder ein Wort betrachten, ist es notwendig, diese zweidimensional zu erfassen. Und genau das ist die Schwierigkeit für legasthene Personen. Sie nutzen das bildliche, nonverbale Denken besonders stark, können diese Dreidimensionalität der Bilder nicht verlassen, um sich auf die Zweidimensionalität der Buchstaben und Zahlen einzulassen. Dadurch werden auch diese weiterhin dreidimensional wahrgenommen und es entsteht eine Vielzahl an Möglichkeiten der Perspektiven. Beispiel: b,d,p,q. Bei Buchstaben ist jedoch nur eine Möglichkeit richtig, anders als bei Bildern. Das Problem liegt also darin, dass der legasthene Mensch das Wort nicht als Symbole sondern als Gegenstand (Bild) versucht zu begreifen und speichert die verschiedenen Wahrnehmungen der Wortes ab, was ihn dann verwirrt, da die Vorstellung mit der Realität nicht übereinstimmt. Die Aufmerksamkeit lässt bei Symbolen wie Buchstaben und Zahlen nach, da die Wahrnehmung des Legasthenikers hierbei eine andere ist. 

Es bedarf eines individuellen Trainings der Aufmerksamkeit und der Sinneswahrnehmungen, in denen ihm Lernstrategien vermittelt werden, die zeigen, wie feste zweidimensionale Bilder erfasst und erinnert werden.